„In der übergeordneten Reihe "Musikinstrumente und ihre Tonerzeugung" ist das Bauen von Klangskulpturen eine schöne Möglichkeit, das im Verlauf der Reihe erworbene Wissen über die Tonerzeugung bei Musikinstrumenten unter Einbringung persönlicher Ideen praktisch umzusetzen.“
So die Vorstellung von Musiklehrerin Alexandra Opitz zu ihrer Initiative, ihren Schüler:innen der Klasse 5c zum Abschluss der Unterrichtsreihe "Musikinstrumente und ihre Tonerzeugung" die Möglichkeit zu geben, aus selbstgewählten Materialien ein „neuartiges Instrument“ – eine eigene Klangskulptur zu bauen, in ihrer Klassengemeinschaft erklingen zu lassen und ihr Werk zu erläutern, unter Einhaltung der Corona-Hygieneregeln ohne Blasinstrumente. Die Schüler:innen konnten ihrem Einfallsreichtum bei der Wahl und Verbindung von Klangelementen in ihrer Skulptur freien Lauf lassen. „Kreativität bedeutet für mich hier, dass die Schüler:innen bei der praktischen Umsetzung ihres Wissens neue Formen finden.“
So wurde auch das Naturgelände rund um die Schule abgesucht und z.B. Kastanien und Walnussschalen in eine Klangskulptur mit eingebaut, diese mit einem selbst angefertigten Schlägel zum Klingen gebracht.
Der unterrichtliche Einstieg in die Welt der Musik, der vertiefte Erwerb von Wissen zu Grundlagen der Tonerzeugung, zur Rolle von Resonanzkörpern und zur Vielfalt von Klangfarben erfolgte bereits im ersten Halbjahr des Jahrgangs 5: Saiteninstrumente wie die Geige, die Gitarre oder das Klavier, Blasinstrumente wie die Trompete, die Blockflöte oder die Orgel, Selbstklinger ("Idiophone") wie die Triangel oder Fellklinger wie die Trommel sowie elektrische Instrumente wie die E-Gitarre wurden im Wechselunterricht exemplarisch genauer behandelt und, soweit es die Hygieneregeln zuließen, auch praktisch in der WSW vor Ort ausprobiert. Im Homeschooling wurden die verschiedenen Klangwelten auch noch unbekannter Instrumente wie dem Cembalo von den Kindern im virtuellen Raum erkundet und am digitalen Endgerät zuhause und in der Schule bei der Herstellung von Klängen experimentiert. Die Schüler:innen können nun erklären, auf welche Art und Weise Töne auf verschiedenen Instrumenten erzeugt werden. Sie haben zudem ihr Wissen über die Spielweise der Instrumente erweitert (z.B. beim Klavier die Verwendung der Pedale). Außerdem haben sie ein Instrument wie das Cembalo virtuell kennengelernt, von dem die meisten vorher noch nichts gehört hatten. Das Anfertigen und Präsentieren der Klangskulpturen vor den Osterferien diente nun dazu, das erworbene Wissen zu nutzen. Die Schüler:innen konnten jetzt die verschiedenen Elemente, die sie bei anderen Instrumenten kennengelernt haben, auf einfachere Art und Weise in ihre Klangskulpturen integrieren und eigene Klangmöglichkeiten finden.
“Eine sehr gute Klangskulptur verbindet verschiedene Elemente der Tonerzeugung (z.B. Anzupfen einer Saite, ein Fellklinger wie eine Trommel, Verwendung eines Selbstklingers wie eine Rassel) und ist optisch schön gestaltet (z.B. ist sie als zusammengehörige Skulptur erkennbar oder sie wurde verziert oder die Einzelteile sind farblich passend aufeinander abgestimmt).“ So Alexandra Opitz zu dem Qualitätsmerkmalen einer Klangskulptur. Zusätzlich sollen die Kinder „erklären, auf welche Art und Weise Töne in ihrer Skulptur erzeugt werden.“
Den Kindern hat solch ein praktischer Teil des Musikunterrichts durchgängig sehr viel Freude bereitet, so dass das Projekt auch in Zukunft im Musikunterricht seinen Platz finden wird.
Lehrerin Alexandra Opitz nimmt aus Umsetzung des dem Projekts „Klangskulpturen“ noch einen zusätzlichen Gewinn für sich und ihre Schüler:innen mit:
„Schön war, dass mir beim Bauen der Klangskulpturen Kinder aufgefallen sind, die handwerklich sehr begabt sind, aber sich sonst im Musikunterricht eher zurückhaltend verhalten. So haben einmal andere Talente als die reine Musikalität im Unterricht eine Rolle gespielt.“
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