Einblicke in Ganztagsangebote der Wollenbergschule: das Sozialprojekt Tansania
Soziales Lernen hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert und ist eine lebenslange Herausforderung. Umso wichtiger ist es, dass die Schule dazu ihren besonderen Beitrag leistet. So sind Projekte wie Streitschlichtung, Schulsanitätsdienst, Sozialprojekte und ein WSW-Band zu „Sozialem Engagement“ fest im Stundenplan der WSW verankert. Die Jugendliche machen in hier wertvolle Erfahrungen im persönlichen Bereich und lernen achtsam miteinander und mit der Umwelt zu agieren. Dies auch im globalen Lernen mit internationalem Horizont wie im Sozialprojekt Tansania.
Im letzten Jahr nahmen Schülerinnen und Schüler engagiert an verschiedenen Aktivitäten im Rahmen dieses von Kerstin Wagner geleiteten offenen Angebots in der Mittagszeit teil, die hier vorgestellt werden.
Neben der Erstellung von Steckbriefen in englischer Sprache und Swahili für die tansanische Partnerschule Call & Vision Secondary School in Mtwara wünschten sichdie Teilnehmer:innen das Kochen eines traditionellen tansanischen Gerichtes. So wurden Pilau (orientalischer Reis mit Huhn) mit Chapati (Fladenbrot) in der Küche des F-Gebäudes zubereitet und die Schüler:innen zeigten, was sie im AL-Unterricht gelernt hatten.
In der Projektwoche beschäftigte sich die ehemalige Klasse 7b und jetzige 8b mit ihrer Klassenlehrerin Kerstin Wagner mit verschiedenen Fragestellungen zum Land und präsentierte ihre Ergebnisse auf dem Schulfest. Auch beim Backen von Crepes kurz vor den Sommerferien, zeigten die Schüler:innen großen Einsatz bei der Generierung von Spenden für die Partnerschule.
Aber nicht nur Aktivitäten, die ein gemeinsames Erleben und aktive Teilnahme an einer Gemeinschaft bieten, stehen bei Sozialprojekten im Vordergrund. Eine wichtige Rolle spielt auch die Erweiterung und Veränderung des eigenen Horizontes in einer globalisierten Welt. So sind Schülerinnen wie Lara Isenberg, die sich nach eigenen Angaben generell für Geschichte und das Leben in anderen Ländern interessiert, hier gut aufgehoben.
Persönliche Begegnungen machen dieses neu erworbene Wissen erst lebendig.
So hatten Ende des Jahres vierzehn Schülerinnen und Schüler der Wollenbergschule im Rahmen des Tansania-Projektes die Möglichkeit über eine Videokonferenz auf Englisch ein Interview mit Louis Peter, einem tansanischen Fotografen aus Sanisbar, zu führen. Der 30jährige folgte vor einem Jahr seinem Herzen nach Frankfurt, wo er aktuell mit seiner Ehefrau wohnt und eine Ausbildung zum Programmierer absolviert.Die Schüler:innen interviewten Louis Peter zum Schulwesen, der Infrastruktur, Politik und gesellschaftlichen Fragen. Die studentische Schulpraktikantin Gabriela Wojnicka, die den Kontakt herstellte, unterstützte beide Seiten. In angenehmer Stimmung wurde über die Unterschiede der Kulturen gestaunt. Am Ende hieß es unsererseits „asante sana“ („Vielen Dank“), woraufhin ein uns allen bekanntes „hakuna matata“ („Kein Problem“) folgte!
2022 wurde auch der Kontakt zum Verein „Tandia“ aus dem hessischen Langgöns hergestellt. Hierbei handelt es sich um einen gemeinnützigen Verein, der keine kommerziellen, politischen, religiösen oder sonstige weltanschauliche Ziele verfolgt und vor Ort besonders für Frauen und Mädchen einen Beitrag zur Verbesserung von Gesundheit und Bildung in Tansania leistet. Der Verein „Tandia“ war mit einem Stand auf dem Adventszauber vertreten, den engagierten Schüler:innen mit organisiert hatten und begleiteten. Neben einem Bastel- und Verkaufsstand hatten die Besucher:innen die Möglichkeit, einen mit dem Ipad selbst erstellten Informationsfilm anzuschauen und durften sich im Anschluss auf ein Rezept der schmackhaften tansanischen Küche freuen.
Für Interessierte gab es Informationen zur Arbeit des Vereins, sowie die Möglichkeit durch Massaifrauen handgefertigten Schmuck zu erwerben. Mit dem Erlös wird den Frauen eine Krankenversicherung finanziert.
Die Vereinsinitiatorin von „Tandia“ Regina Meißner reist mehrmals im Jahr in das Gebiet um Arusha und so wird es in Zukunft zusätzlich eine Klassenpatenschaft der Klasse 8b für eine Klasse einer staatlichen Schule im Gebiet um Arusha geben, sodass sich die Palette der Schulkontakte mit Tansania im Sozialprojekt erweitert. Die Schüler:innen des 8. Jahrgangs freuen sich darauf. Am Elternsprechtag organisierten vier Schülerinnen der Klasse 8b selbstständig eine Spendenaktion und einen Waffelverkauf, bei dem rund 100 € eingenommen wurden, die den Kindern der zukünftigen Patenklasse für Schreibmaterial oder einen Fußball zugutekommt. Weitere Patenschaften anderer Klassen sollen folgen.
Wir sind gespannt, was im Jahr 2023 für neue Begegnungen und Erfahrungen aus Tansania auf uns zukommen werden!
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