Gesundheitliche Sicherheit wird in der Wollenbergschule groß geschrieben. Personen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes, schweren Allergien, Epilepsie oder Herz- Kreislauf-Beschwerden bedürfen im Alltag in Krisensituationen besonderer Hilfe. Die Gefahr von Unfällen bei Schüler:innen besteht vor allem im Sportunterricht, im naturwissenschaftlichen Unterricht, in den Pausen und auf dem Schulweg. Obwohl die Zahl der meldepflichtigen Schulunfälle laut DGUV (Deutscher gesetzlicher Unfallver-sicherung) coronabedingt 2020 um 40,64 % bundesweit zurück gegangen ist, müssen Lehrer:innen und Schulpersonal weiterhin für die Erste Hilfe in medizinischen Notfällen gerüstet sein. Ihre Ausbildung zu Ersthelfern bei medizinischen Notfällen wird daher an der WSW regelmäßig aufgefrischt, so auch unlängst auf einer samstäglichen Fortbildung für 17 Lehrer:innen aus den Fachbereichen Sport und Naturwissenschaften im Forum der Schule.
Für Schulleiter Andreas Irle hat diese Fortbildung große Bedeutung: „Alle Lehrerinnen und Lehrer an unserer Schule sollen in der Lage sein, im Notfall Erste Hilfe-Maßnahmen ergreifen zu können. So können wir nicht nur unseren Schülerinnen und Schülern helfen, sondern uns auch als Ersthelfer um Kolleg:innen kümmern, die in einer Notsituation sind.“ Die gute Verbindung zwischen der Wollenbergschule und dem ZuB besteht schon seit längerer Zeit, denn auch einige Schülerinnen und Schüler werden durch das Aus- und Fortbildungszentrum ZuB (Zukunft und Bildung), welches Seminare zu Erster Hilfe, Pflege und Betreuung anbietet, zu Schulsanitätern ausgebildet. Langjährig werden die Kurse so auch diesmal durchgeführt von der Krankenschwester und ehemaligen WSW-Absolventin Alexandra Mütze-Jesberg, aktuell auch eine Mutter mit einer Schülerin an der WSW, die auf diesem Gebiet schon seit 15 Jahren als Ausbilderin tätig ist: „Die Zusammenarbeit mit der Schule läuft wirklich prima! Ich freue mich immer wieder sehr, hier an meiner alten Schule zu sein und bin froh, dass wir diese Ersthelfer-Fortbildung auch in Corona-Zeiten erneut durchführen können.“
So manche Erste-Hilfe-Regel wird auch im Laufe der Zeit aktualisiert bzw. modifiziert, was die Fortbildung zusätzlich notwendig macht. Trotz strenger Auflagen hinsichtlich der Corona-Schutz-Verordnung wurde kein Ausbildungsbereich ausgelassen. Die Lehrer:innen konnten sich hier am Wochenende noch einmal richtig auspowern. Ein Erste-Hilfe-Kurs kann nämlich spannender sein als man denkt, wenn er so kompetent, kreativ und interaktiv gestaltet wird wie von Alexandra Mütze-Jesberg, die die Veranstaltung mit so mancher Anedokte zum Thema aus ihrer langjährigen Praxis aufzulockern wusste. So fanden sich die Lehrer:innen plötzlich am Boden kniend wieder, zwischen „wiederbelebungspflichtiger Person“ und Defibrillator und mit nur einem Ziel vor Augen: Leben retten! Zum Glück musste beim Dummi kein dem Notfall-gerät beigelegter Rasierer eingesetzt werden, um die elektrischen Kontakte herstellen zu können, was im richtigen Leben bei einem stark behaarten Brustbereich notwendig sein kann. Vor der Durchführung vieler praktischer Übungen und Inszenierungen wie dieser wurden den Teilnehmer:innen natürlich die jeweiligen notwendigen theoretischen Kenntnisse vermittelt. Sie lernten beispielsweise, was man aktuell tun sollte, wenn eine Person zwar bewusstlos ist, aber noch atmet, wann und wie ein Mensch wiederbelebt werden muss, was bei Vergiftungen zu tun ist oder auf welche Weise Verletzungen wie Schnittwunden versorgt werden sollten. Auch die vorgeschriebene Rettungsmaßnahme bei drohendem Ersticken durch Verschlucken konnten die Lehrer:innen buchstäblich am eigenen Körper erfahren. Alle mussten unter dem strengen Auge der Kursleiterin beweisen, dass sie in der Lage sind, die jeweiligen Maßnahmen korrekt durchzuführen. Aufgrund ihrer engagierten und aktiven Teilnahme konnten am Ende alle Lehrkräfte ein Zertifikat erwerben, welches sie weiterhin als qualifizierte Ersthelfer:innen ausweist. Sie sind damit auch weiterhin auf medizinische Notfälle gut vorbereitet. Das kann Leben retten.
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